Friedenstherapien an einem Hamburger Gymnasium

20.04.2017

Der Fall liegt schon lange zurück.
Er zeigt aber modellartig Mentalitäten auf von deutschen Lehrern, pazifistischen Kirchenflüsterern, Friedensaktivisten und Antifaschisten auch für die Gegenwart.

Im Golfkrieg, als Saddam Kuwait zu annektieren versuchte,
gab es an unserer Schule „Friedensprojekte“.
Die Gebäude waren vollgesprüht mit Graffiti, wie z.B. „Kein Blut für Öl“,
„Kapitalismus tötet“.  –  Die Schule wurde für kurze Zeit sogar als „Atomwaffenfreie Zone“ mit einem großen Straßenplakat ausgewiesen.

Auch der unschuldige Direktor wurde beleidigt: „Haut dem X in die Eier !“
Eine Stellwand wurde errichtet für persönliche Betroffenheitseinträge.
Ein Lehrer (ich) versündigte sich an den Friedensaktivisten mit der Bemerkung:
„Wir machen nicht mehr in die Hose, jetzt greifen wir zur Dose“.
Dieser in der Tat ein wenig verunglückte Beitrag führte zur finalen Verdammnis
und zum Vorwurf eines Kollegen: „Es geht im Irak um Kinder!“

Der Protest gegen den Krieg weitete sich zur Groteske aus,
als ein Physiklehrer in seinem verdunkelten Fachraum
über eine bäuchlings am Boden liegende Religionslehrerin stolperte,
die mit einer 7. Klasse zuerst Friedenstauben aus Papier bastelte,
um dann mit ebenfalls auf dem Bauch liegenden Schülern
für den Frieden zu meditieren.
Der Physiklehrer verstauchte sich durch das Stolpern den Daumen und zwei Finger.

Mir kam das schon damals alles ein wenig „links-rot grün versifft“ vor,
aber für die Schüler war es nicht nur Therapie, sonder in erster Linie
eine Befreiung vom langweiligen Unterricht.

Euer Dieter
– Die Politik-Rakete –

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